"Meine Erinnerungen an diese Details beganngen schnell zu verblassen angesichts meiner Begegnung mit dem Hüter dieses Waldes, dem Faun." Wieder zog ein kurzer Schatten über Elethiels Gesicht.
"Der Wald schien korrumpiert zu sein durch einen Dämon, der sich seiner Lebenskraft bediente. Das Mädchen war dessen Hüter, ihre "Puppen" hatte sie wohl durch seine Macht an sich gebunden. Besiegen konnten wir sie auf normalem Wege nicht. Nachdem es einigen von uns geglückt war den Faun von unserm Wohlwollen zu überzeugen gelang es uns mit seiner Hilfe den Dämon zu vernichten und das Kind von seinem Bann zu befreien."
"Gerne, wir haben uns ja auch lange genug nicht gesehen. Ich bereiste das Land gemeinsam mit Kendraya. Der Auftrag war eigentlich lediglich das Beschaffen von weiteren Informationen. Wie bereits gesagt, wir waren zu Schiff unterwegs nach Norden auf einem Fluss als wir Schiffbruch erlitten. Dies zwang uns dazu, zu Fuß weiterzureisen. Im nahen Wald angekommen umfing uns eine unbekannte Kraft die den Weg hinter uns versperrte. Nach einer Zeit entdeckten wir ein verwaistes Kind spielend im Wald. Wir konnten uns ihm nähern, drangen aber mit unseren Worten nicht zu ihm durch. Diese Kind gebot über eine Anzahl an...nun, gesteuerte Wesen, Marionetten die uns immer aufs Neue angriffen. Unsere Rettung waren die einzige Überlebende einer anderen Reisegruppe die wir im Wald fanden sowie ein Faun."
"Gerne, wir haben uns ja auch lange genug nicht gesehen. Ich bereiste das Land gemeinsam mit Kendraya. Der Auftrag war eigentlich lediglich das Beschaffen von weiteren Informationen. Wie bereits gesagt, wir waren zu Schiff unterwegs nach Norden auf einem Fluss als wir Schiffbruch erlitten. Dies zwang uns dazu, zu Fuß weiterzureisen. Im nahen Wald angekommen umfing uns eine unbekannte Kraft die den Weg hinter uns versperrte. Nach einer Zeit entdeckten wir ein verwaistes Kind spielend im Wald. Wir konnten uns ihm nähern, drangen aber mit unseren Worten nicht zu ihm durch. Diese Kind gebot über eine Anzahl an...nun, gesteuerte Wesen, Marionetten die uns immer aufs Neue angriffen. Unsere Rettung waren die einzige Überlebende einer anderen Reisegruppe die wir im Wald fanden sowie ein Faun."
"Ich war auf der Insel Lolindir unterwegs, durch Zufall reiste ich im selben Schiff wie er. Wir erlitten Schiffbruch und waren gezwungen uns unseren Weg durch einen Wald zu bahnen. Das Feenwesen war ebenfalls anwesend. An Aldrins Verhalten ist mir keine Veränderung zu meinem vorherigen Treffen mit ihm aufgefallen. Schweigsam, in sich gekehrt, verbissen, kämpferisch. Eine Verletzung bemerkte ich nicht. Es mag allerdings sein dass es mir entgangen ist, denn ich war gezwungen mit mit...Anderem auseinanderzusetzen."
Elethiels Blick verdunkelte sich und mit versteinerter Mine beschleunigte sie ihre Schritte und ging schweigend neben der Vertrauten her. Schließlich sagte sie leichthin in die nächtliche Stille: "Du kennst die Probleme des Landes. Wir wurden angegriffen kaum dass wir den Wald betreten hatten."
"Wenn er bereits an einem Punkt angelangt ist, an dem sich seine Kraft einen Weg gesucht hat der offenbar nicht einmal mehr für die erfahrensten Ordensmitglieder nachvollziehbar ist, dann scheint er unter einem unglaublichen inneren Druck zu stehen. Wenn dessen Ursache nicht gefunden und beseitigt wird ist es kaum möglich, seiner Seele wieder zu Ruhe und Ausgeglichenheit zu verhelfen...Wer weiß ob seine Verletzung nicht bereits ein erstes Anzeichen dieser Kraftentladung ist?"
"Das war in der Tat auch mein Eindruck. Aber man sollte nie vorschnell eine Möglichkeit außer acht lassen. Korrigiere mich bitte falls ich mich mit meinen Vermutungen zu weit vorwage, aber du sagtest er schien froh zu sein eine Aufgabe zu haben. In Verbindung mit der Tatsache, dass er seine Magie unter Kontrolle hat, sie aber nach deinen Beobachtungen frei und intuitiv anwendet drängt sich mir der Eindruck auf, er oder die in ihm wohnende Kraft habe sich ein nötiges Ventil gesucht oder geschaffen. Wenn er durch seine Handlungen für den Orden noch nicht verloren ist so würde ich es spontan für wichtig halten seine Kraft wieder in die Bahnen der Tirith Edhil zu lenken bevor sie...zu ungebunden wird."
Sayrins Aussage ließ Elethiel aufhorchen. Aldrins Art Magie zu wirken schien sich von der ihren zu unterscheiden. Zwar hatte jedes Lebewesen welches dieser Kräfte mächtig war seine eigenen Art des Umgangs damit, drückte seinen Handlungen ungewollt einen eigenen Stempel auf. Das Wesen des Wirkers hinterließ Spuren im Gewebe. Im Regelfall veränderten sie jedoch nicht die Grundstruktur. Was war es, das Aldrins Tätigkeit so verschleierte, dass sie der Erkenntnis des Ordens verborgen blieb?
"Auf einer Reise in der Zeit seit wir beide uns das letzte Mal sahen habe ich Aldrin ebenfalls getroffen. Auch dort befand er sich in Begleitung dieses Feenwesens. Ich bin noch nie einer ihrer Art vorher begegnet und weiß fast nichts über ihr Volk. Sie scheint magisch begabt zu sein und ich bin mir sicher ihre Kraft speist sich aus anderer Quelle als unsere. Wie eng schien Aldrin mit ihr zusammenzuhängen? Hältst du einen Einfluss für möglich?"
"Hm, was den Trank betrifft freue ich mich für die in Thir Aslan Lebenden. Wenn der Funken der Hoffnung auch nur gering ist, es ist ein Fortschritt. Offenbar hat das Land fähige Gelehrte in seinen Diensten. Doch lass uns über unsere eigenen Angelegenheiten sprechen. Wie du sicherlich bereits vermutet hast wird sich der Orden in nächster Zeit mit Aldrin beschäftigen. Meine Schwestern und Brüder vom Wege des Geistes sind vor allem besorgt über seinen unbemerkten Zugriff zum Strom. Du wärst uns sehr behilflich, wenn du mir alle deine Beobachtungen und Eindrücke schilderst. Wenn du du sagst er genieße seine Unabhängigkeit und nutze seine Kräfte intuitiv....nun, um bei deinem Vergleich mit einem Kind zu bleiben: Glaubtest du in seinem Handeln eher Trotz oder kindliche Unbedachtheit zu erkennen?"
"Interessant...mögen die Eindrücke dort auch noch so grausig gewesen sein, aber dann scheint es Hoffnung zu geben für das Land. Du musst mir unbedingt alles erzählen was du über diesen Trank weißt. Doch zuerst lass mich dich doch etwas anderes fragen: Was denkst du geht in Aldrin vor? Warum verhält er sich so, warum hintergeht er die Wächter des Stromes? Geschieht es mit Absicht? Oder ist dies eine wie auch immer entstandene Folge seiner abgebrochenen Verbindung mit dem Orden?"
Elethiel schwieg einen Moment lang und ließ die Nachrichten auf sich wirken. Gewiss, die Frage nach Aldrin war wichtig, seine Verletzung vieleicht Ausdruck und Zeichen einer nicht nur körperlichen Versehrung. Doch ihre unmittelbare Aufmerksamkeit erregte zunächst ein anderes Detail von Sayrins Erzählung. Nachdem sie einige Schritte weiter gegangen waren antwortete sie deshalb:
"Ihr wart also tatsächlich in der Eschmark? Wie ist es euch gelungen, euch gegen die Seuche des Untods zu schützen? Seid ihr weit genug vorgedrungen um ihr zu begegnen? Wenn ich mich an unsere letzte Reise nach Thir Aslan erinnere gab man uns zu verstehen es sei nicht möglich, diese Lande zu betreten ohne das selbe Schicksal zu erleiden von dem wir damals einen Vorgeschmack gekamen."
"Gerne, diese Nacht regt nicht gerade zu ruhigem Schlaf ein." Elethiel nahm Sayrin am Arm und schritt zurück auf den Weg. "Du hast Aldrin getroffen? Sag, wie geht es ihm?"
Am Rande des Lichtscheins blieb sie stehen und beobachtete die in ihre Lektüre versunkene Sayrin einen Moment lang. Sie hatte sie schon längere Zeit nicht mehr gesehen, denn auch wenn sie der anderen Elbe freundschaftlich verbunden fühlte, so trennten sich ihre Wege doch immer wieder aufs Neue. Während die Adeptin der Kampfmagie in die Welt hinauszog verfolgte Elethiel selbst den ihren zumeist von den Sälen der Bibliothek aus.
Elethiel ließ den Blick auf dem Gesicht der Freudin ruhen. Außer Konzentration und Selbstvergessenheit konnte sie keine Regung ablesen. Ihre Kämpfe, welcherart auch immer sie sein mochten, hatten noch keine Spuren hinterlassen. "Möge es noch lange Zeit so bleiben, Schwester." Der Gedanke ließ sie lächeln.
Um ihr Gegenüber nicht zu erschrecken trat sie aus dem Schatten ins Licht und hob die Hand zum Gruß. "Mae govannen, Sayrin."
Ohne Hast betrat Elethiel einen nahegelegenen Kiesweg und folgte ihm gedankenverloren. An der nächsten Weggabelung hielt sie kurz inne. Die linke Abzweigung führte wieder zurück zum Haupthaus. Die rechte verband den bewohnten Teil des Ordensgeländes mit dem weitläufigen Parks und führte zum Ufer eines Sees.
In der Hoffnung auf kühlere Luft in der Nähe des Wassers schlug die Elbe den Weg dorthin ein.
"Nein, vielen Dank. Ich brauche jetzt nur einige Zeit um Nachzudenken. Ich werde wohl noch ein wenig spazierengehen um meine Gedanken zu ordnen. Ich wünsche dir eine erholsame Nacht!"
Elethiel runzelte die Stirn. "Ja, die Angelegenheit ist in unseren Händen gut aufgehoben. Wer sonst sollte sich auch damit befassen? Mit Antworten kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht dienen, ich wurde selbst gerade erst darüber informiert. Oder habe ich euch falsch verstanden?"
"Ich denke es spricht nichts dagegen zu sagen, dass es sich um Neuigkeiten über Aldrin Tamaryllvell handelt die die Aufmerksamkeit der Wächter des Geistes erfordern. Wenn mich der Schein nicht trügt ging es in der Versammlung um eben dieses Thema?"
Elethiel neigte ihren Kopf vor Berion und antwortete: "Mae govannen! Nun, studieren kann man es nicht gerade nennen, ich hatte eine dringende Nachricht erhalten und bin ihr gefolgt soweit es zu dieser Stunde möglich ist. Mir scheint diese Nacht lässt auch meine Brüder und Schwestern kaum ruhen. Geht etwas vor sich, was die gesteigerte Aufmerksamkeit des Ordens verlangt?"
Verwundert blieb die Elbe stehen. Was konnte passiert sein, dass die Obersten des Ordens zu einer nächtlichen Beratung zusammengerufen worden waren? Hatte es etwas mit den Nachrichten in dem Brief zu tun den sie erhalten hatte?
Elethiel näherte sich der Gruppe weiter. Sie machte nicht extra auf sich aufmerksam um nicht zu stören, gab sich jedoch auch keine besondere Mühe sich vor den Anwesenden zu verbergen um nicht den Eindruck zu erwecken sie wolle lauschen. Eine wirklich vertrauliche Beratung hätte wohl kaum mitten in den Gärten stattgefunden, dachte sie bei sich.