"Gerne, diese Nacht regt nicht gerade zu ruhigem Schlaf ein." Elethiel nahm Sayrin am Arm und schritt zurück auf den Weg. "Du hast Aldrin getroffen? Sag, wie geht es ihm?"
"Nun, wo soll ich anfangen. Ja, ich war lange Zeit nicht im Ordenshaus und ja, ich habe Aldrin getroffen. Meine Reise hat mich nach Thir Aslan geführt und damit verbunden bin ich auf Aldrin getroffen.Die Umstände... "Sie machte eine kurze Pause, als wollte sie die Worte in richtige Reihe bringen " Die Umstände machten es notwendig ihn für den Aufenthalt in Thir Aslan in Dienst des Ordens zu stellen was sich als interessant herausgestellt hat. Oh Elethiel , es ist dort so viel geschehen. Ich bin mehr oder minder durch Zufall auf einen Kult gestoßen der die schrecklichsten Dinge mit Kindern, Waisenkinder nennen die Edain jene ohne Eltern, angestellt haben. Sie haben sie gefangengehalten in Waisenhäusern und dort ihrem finsteren Herren geopfert. Es war grauenhaft. Dann führte der Weg weiter an die Kriegsfronten und die Eschmark.. Ich war dort sehr froh um Aldrins militärische und Taktische Unterstützung. Es schien ihm gut zu tun wieder eine Aufgabe zu haben. Alles in allem..war es wohl ein abwechlungsreicher Außeneinsatz. Und etwas das Berion sehr stark beunruhig zu haben scheint. Aldrin hat wohl irgendwie einen Weg gefunden de Strom zu öffnen und zu nutzen ohne von den Wächtern des Geistes dabei bemerkt worden zu sein. Das ist ungewöhnlich... und ein wenig beunruhigend. Allerdings halte ich Aldrin für kein Sichterheitsrisiko, zumindest rein intuitiv. Ich glaube nicht das er jemals etwas tun würde das anderen Elben als ihm Schaden würde. Und er war verletzt.. seine Hand scheint .. verbrannt oder ähnliches, eine Verletzung welche wie ich glaube nicht mit normalen Kraftaufwand zu heilen ist. Vieles Verstehe ich noch nicht wirklich. Es war eine anstrengende Zeit, die letzten Wochen. Ich bin froh wieder hier zu sein.
Elethiel schwieg einen Moment lang und ließ die Nachrichten auf sich wirken. Gewiss, die Frage nach Aldrin war wichtig, seine Verletzung vieleicht Ausdruck und Zeichen einer nicht nur körperlichen Versehrung. Doch ihre unmittelbare Aufmerksamkeit erregte zunächst ein anderes Detail von Sayrins Erzählung. Nachdem sie einige Schritte weiter gegangen waren antwortete sie deshalb:
"Ihr wart also tatsächlich in der Eschmark? Wie ist es euch gelungen, euch gegen die Seuche des Untods zu schützen? Seid ihr weit genug vorgedrungen um ihr zu begegnen? Wenn ich mich an unsere letzte Reise nach Thir Aslan erinnere gab man uns zu verstehen es sei nicht möglich, diese Lande zu betreten ohne das selbe Schicksal zu erleiden von dem wir damals einen Vorgeschmack gekamen."
"Nun, die Gelehrten des Landes haben einen Weg gefunden einen begrenzten Zeitraum vor der Seuche zu Schützen.. und zu unser aller Wohl stellte sich der Schutz als zuverlässig heraus. Es war ein Trank welchen wir einnehmen konnten. Damit waren wir gut gewappnet in dieses verdorbene Land vorzudringen" Sayrin verharrte einen Moment und schien etwas abzuschütteln."Es war grauenhaft Elethiel.. So viel Tod.. Grauenhaft..."
"Interessant...mögen die Eindrücke dort auch noch so grausig gewesen sein, aber dann scheint es Hoffnung zu geben für das Land. Du musst mir unbedingt alles erzählen was du über diesen Trank weißt. Doch zuerst lass mich dich doch etwas anderes fragen: Was denkst du geht in Aldrin vor? Warum verhält er sich so, warum hintergeht er die Wächter des Stromes? Geschieht es mit Absicht? Oder ist dies eine wie auch immer entstandene Folge seiner abgebrochenen Verbindung mit dem Orden?"
"Schwierig. Also über diesen Trank kann ich dir so gut wie nichts sagen außer das die Alchimisten Thir Aslans damit an ihre Grenzen und darüber hinausgegangen sind. Dazu muss man auch sagen das der Trank nur einmalig für begrenzte Zeit wirkt, aber ja, ein Anfang. Aldrin.. weitaus schwieriger. Er hat sich mit einem Feenwesen angefreundet das ihn begleitet. Desweiteren weiß ich nicht ob es bewusste Absicht ist. Ich könnte mir vorstellen das er seine neu gewonnene Unabhängigkeit über die Maßen genießt.. aber ich glaube es nicht. Er hat außerdem die Macht des Stroms, wie mir scheint, noch nicht unter Kontrolle. In seinem Tun wirkte er Bestimmt aber aus magischer Sicht wie ein Kind. Sehr intuitiv.. ohne wirkliche Zielsetzung."
"Schwierig. Also über diesen Trank kann ich dir so gut wie nichts sagen außer das die Alchimisten Thir Aslans damit an ihre Grenzen und darüber hinausgegangen sind. Dazu muss man auch sagen das der Trank nur einmalig für begrenzte Zeit wirkt, aber ja, ein Anfang. Aldrin.. weitaus schwieriger. Er hat sich mit einem Feenwesen angefreundet das ihn begleitet. Desweiteren weiß ich nicht ob es bewusste Absicht ist. Ich könnte mir vorstellen das er seine neu gewonnene Unabhängigkeit über die Maßen genießt.. aber ich glaube es nicht. Er hat außerdem die Macht des Stroms, wie mir scheint, noch nicht unter Kontrolle. In seinem Tun wirkte er Bestimmt aber aus magischer Sicht wie ein Kind. Sehr intuitiv.. ohne wirkliche Zielsetzung."
"Hm, was den Trank betrifft freue ich mich für die in Thir Aslan Lebenden. Wenn der Funken der Hoffnung auch nur gering ist, es ist ein Fortschritt. Offenbar hat das Land fähige Gelehrte in seinen Diensten. Doch lass uns über unsere eigenen Angelegenheiten sprechen. Wie du sicherlich bereits vermutet hast wird sich der Orden in nächster Zeit mit Aldrin beschäftigen. Meine Schwestern und Brüder vom Wege des Geistes sind vor allem besorgt über seinen unbemerkten Zugriff zum Strom. Du wärst uns sehr behilflich, wenn du mir alle deine Beobachtungen und Eindrücke schilderst. Wenn du du sagst er genieße seine Unabhängigkeit und nutze seine Kräfte intuitiv....nun, um bei deinem Vergleich mit einem Kind zu bleiben: Glaubtest du in seinem Handeln eher Trotz oder kindliche Unbedachtheit zu erkennen?"
Nun, vom vergleich her eher eines Kindes das etwas neues für sich entdeckt hat und es noch nicht ganz versteht aber fasziniert davon ist. Sein ganzes Handeln stand, und das möchte ich ausdrücklich betonen , immer im besten Sinne mit den Prinzipien des Ordens. Allerdings habe ich ihn auch in einer Situation erlebt in der er -zumindest in der Theorie- fast schon Spaß daran gefunden zu haben schein Regeln zu verbiegen. Nicht für sich, für andere. Auch wenn das sicher kein neuer Zug an ihm ist. Ich habe ihn einmal ein wenig genauer bei der Untersuchung eines Schreines beobachtet. Er schien sich dem Strom ganz zu öffnen. Das gleiche geschah als er bei einer Heilung half. Er scheint keine komplette Kontrolle darüber gehabt zu haben.
Sayrins Aussage ließ Elethiel aufhorchen. Aldrins Art Magie zu wirken schien sich von der ihren zu unterscheiden. Zwar hatte jedes Lebewesen welches dieser Kräfte mächtig war seine eigenen Art des Umgangs damit, drückte seinen Handlungen ungewollt einen eigenen Stempel auf. Das Wesen des Wirkers hinterließ Spuren im Gewebe. Im Regelfall veränderten sie jedoch nicht die Grundstruktur. Was war es, das Aldrins Tätigkeit so verschleierte, dass sie der Erkenntnis des Ordens verborgen blieb?
"Auf einer Reise in der Zeit seit wir beide uns das letzte Mal sahen habe ich Aldrin ebenfalls getroffen. Auch dort befand er sich in Begleitung dieses Feenwesens. Ich bin noch nie einer ihrer Art vorher begegnet und weiß fast nichts über ihr Volk. Sie scheint magisch begabt zu sein und ich bin mir sicher ihre Kraft speist sich aus anderer Quelle als unsere. Wie eng schien Aldrin mit ihr zusammenzuhängen? Hältst du einen Einfluss für möglich?"
"Sie nennt sich Liu und ist wohl eine Kämpferin. Augenscheinlich handelt es sich eher um ein Zweckbündnisss und sie wirkte nicht so als hätte sie Interesse daran Aldrin für derartige Zwecke zu benutzen."
"Das war in der Tat auch mein Eindruck. Aber man sollte nie vorschnell eine Möglichkeit außer acht lassen. Korrigiere mich bitte falls ich mich mit meinen Vermutungen zu weit vorwage, aber du sagtest er schien froh zu sein eine Aufgabe zu haben. In Verbindung mit der Tatsache, dass er seine Magie unter Kontrolle hat, sie aber nach deinen Beobachtungen frei und intuitiv anwendet drängt sich mir der Eindruck auf, er oder die in ihm wohnende Kraft habe sich ein nötiges Ventil gesucht oder geschaffen. Wenn er durch seine Handlungen für den Orden noch nicht verloren ist so würde ich es spontan für wichtig halten seine Kraft wieder in die Bahnen der Tirith Edhil zu lenken bevor sie...zu ungebunden wird."
Das ist in der Tat ein vielleicht sehr tauglicher Ansatz. Er hat nach wie vor viele sehr positive Eigenschaften die einen Offizier des Ordens auszeichnen. Allerdings auch nach wie vor sein ungestüm und seine teilweise sehr übereilten, fast schon gefährlichen Entscheidungen. Er war eine gute kämpferische Unterstützung und ich bin mir persönlich sicher das er nichts tun würde das anderen Edhil beabsichtigt schaden könnte. Seine Magie unter Kontrolle- ich würde sagen begrenzt. Ich sah ihn Zauber wirken, im Kampf zum Beipiel, allerdings bei größerem Fokus würde ich es definitiv unkontrolliert nennen. Fast schon experimentell und sicherlich ein wenig gefährlich, zumindest für Ihn und seinen Körper. Die Macht des Stroms ist groß und ein direkter Zugriff kann denke ich die körperliche Befähigung des Nutzenden überschreiten wenn er zuviel zulässt. Ähnlich wenn ich dich, Schwester, mit Magie über das Maß überladen würde das dein Körper zu bündeln gewohnt ist. Ab einem bestimmten Punkt brennt die Kraft sich auf direkten Weg hinaus- durch die einzelnen Muskeln, Knochen und die Haut.
"Wenn er bereits an einem Punkt angelangt ist, an dem sich seine Kraft einen Weg gesucht hat der offenbar nicht einmal mehr für die erfahrensten Ordensmitglieder nachvollziehbar ist, dann scheint er unter einem unglaublichen inneren Druck zu stehen. Wenn dessen Ursache nicht gefunden und beseitigt wird ist es kaum möglich, seiner Seele wieder zu Ruhe und Ausgeglichenheit zu verhelfen...Wer weiß ob seine Verletzung nicht bereits ein erstes Anzeichen dieser Kraftentladung ist?"
Seine Hand? Er hat mir leider nicht gesagt wie er dazu gekommen ist. Du hat erwähnt ihn letztens begegnet zu sein. Unter welchen Umständen war dies ganau? Wie war seine Verfassung und hatte er dort bereits diese Verletzung?